Beatriz Dominguez Gonzalez März 18, 2021

MEDICAL

6 Trends im 3D-Druck am Point-of-Care im Jahr 2021

Die globale Coronavirus-Pandemie hat im Jahr 2020 in allen Branchen zu so noch nie dagewesenen Beeinträchtigungen geführt. Viele zeigten eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. Keine Branche war so robust wie die Gesundheitsbranche, die trotz erheblicher Kapazitäts-, Liefer- und Personalprobleme heldenhaft agierte. Die COVID-19-Pandemie hat unmissverständlich aufgezeigt, dass die medizinische Versorgung neu konzipiert und umgestaltet werden muss. Gleichzeitig machte die Krise das Potential innovativer Technologien wie dem 3D-Druck deutlich, um auf wichtige Bedürfnisse zu reagieren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass 3D-Druck in Krankenhäusern (d. h. 3D-Druck am Point-of-Care) immer häufiger angewendet wird.

Hospitals using Materialise software for 3D printing facilities. Updated December 2020

Krankenhäuser nutzen Materialise-Software für 3D-Druckeinrichtungen. Aktualisiert im Dezember 2020.

Während 2020 ein Jahr der Schwierigkeiten war, wird 2021 hoffentlich ein Jahr des Übergangs zu einem zukunftsorientierteren Ansatz im Gesundheitswesen sein, in dem innovative Technologien ihr maximales Potenzial entfalten.

Hier sind die wichtigsten Trends, auf die Sie im Jahr 2021 im Hinblick auf den 3D-Druck am Point-of-Care achten sollten:

1. Umfangreichere 3D-Druck-Anwendungen in der Gesundheitsversorgung

Im Jahr 2020 hat die Verknappung wichtiger Materialien im Gesundheitswesen – vor allem aufgrund langer Lieferketten, die durch die Pandemie immer wieder unterbrochen wurden – das Bewusstsein für den Wert von 3D-Druckkapazitäten am Behandlungsort geschärft. Dank ihrer Schnelligkeit und Vielseitigkeit können sich 3D-Labore leicht und schnell an veränderte Umstände anpassen und Mittel je nach Bedarf umwidmen, z. B. den Schwerpunkt vom Drucken anatomischer Modelle für die Operationsplanung auf das Drucken persönlicher Schutzausrüstung verlagern.

Angesichts der auch im Jahr 2021 noch ungewissen Verfügbarkeit von Versorgungsgütern ist der 3D-Druck ein vertrauenswürdiger und zuverlässiger Verbündeter bei schwankenden Versorgungsketten. Die Notwendigkeit als treibende Kraft für Erfindungen wird die Nutzung von 3D-Druckanwendungen im Gesundheitswesen wahrscheinlich ausweiten.

2. Digitale Kommunikation und Zusammenarbeit via Fernzugriff

Da die soziale Distanz in unserem Alltag inzwischen fest verankert ist, werden neue Wege der Kommunikation und der effektiven Zusammenarbeit notwendiger als je zuvor. Im Gesundheitswesen wird diese rasante Beschleunigung der Digitalisierung zu einer verstärkten Nachfrage nach und Bereitstellung von Telemedizin, d. h. Ferndiagnose und -behandlung von Patienten, führen. Digitale Technologien für die Kommunikation zwischen Patienten und Ärzten, zwischen Ärzten und Ärzten sowie zwischen Ärzten und Point-of-Care-3D-Drucklaboren werden unverzichtbar werden, und die Hindernisse für ihre breite Einführung werden viel geringer sein als in der Vergangenheit.

Materialise Mimics Viewer, eine Online-Plattform, die sowohl auf Desktop-Computern als auch auf mobilen Geräten genutzt werden kann, um 3D-Patientenmodelle, Planungen und Geräteentwürfe auszutauschen, unterstützt diesen Bedarf an effizienterer digitaler Kommunikation und Zusammenarbeit. Die intuitiv zu bedienende und dennoch leistungsstarke Plattform ermöglicht es Medizinern, Fälle zu betrachten und auf eine klare, benutzerfreundliche Weise Feedback zu geben, ohne dass sie sich mit Ärzten oder anderen Ingenieuren an einem Ort befinden müssen.

Mimics Viewer screen showing left atrial appendage occlusion.

Mimics Viewer ermöglicht eine effiziente Fernzusammenarbeit zwischen Ingenieuren und Ärzten bei der Arbeit an anatomischen 3D-Modellen, Planungen oder Geräten.

3. Ergänzung von 3D-Druckaktivitäten durch virtuelle und erweiterte Realität

Moderne Visualisierungstechnologien wie virtuelle und erweiterte Realität, die einst nur Videospielern vorbehalten waren, gewinnen in der klinischen Praxis als Ergänzung zu 3D-Druckanwendungen zunehmend an Bedeutung. Ihr Potenzial wurde durch Fortschritte bei den Hardware-Fähigkeiten und die Verfügbarkeit von gezielten Software-Anwendungen erweitert. Auch die Zugänglichkeit hat sich dank erschwinglicherer Geräte drastisch verbessert. Dies wird die Akzeptanz nicht nur für die Visualisierung von klinischen Fällen und zu Schulungszwecken fördern, sondern auch für das schnelle Prototyping von Geräten und möglicherweise sogar zur Unterstützung von Chirurgen im Operationssaal.

Die immersive Natur der fortschrittlichen Visualisierung wird die Kommunikation und Zusammenarbeit auf eine neue Ebene bringen. Materialise unterstützt jetzt die virtuelle Realität und ergänzt den 3D-Druck als schnellere und kostengünstigere Lösung für die Planung und Zusammenarbeit aus der Ferne.

aMace User

Hüfte in virtueller Realität.

4. Zunehmende Bedeutung von Qualitätsmanagementsystemen

Mit einem Jahr Verspätung aufgrund von COVID-19 wird die neue Medizinprodukteverordnung (MDR) der Europäischen Union ab Mai 2021 vollständig in Kraft treten. In allen EU-Mitgliedstaaten können Hersteller von Point-of-Care-3D-Druckern unter mehreren Bedingungen die Ausnahmeregelung nach Artikel 5 der MDR in Anspruch nehmen. Zu diesen Bedingungen gehört, dass die gedruckten Medizinprodukte nur innerhalb der juristischen Einheit verwendet werden, in der sie hergestellt wurden, und dass das Krankenhaus über ein angemessenes Qualitätsmanagementsystem (QMS) verfügt.

In den Vereinigten Staaten ist die Gesetzgebung für Hersteller von 3D-Druckern für den Point-of-Care-Bereich vage. Mit der zunehmenden Verbreitung des 3D-Drucks in Krankenhäusern steigt jedoch auch der Bedarf an Qualitätsmanagementsystemen.

Bei Materialise steht die Qualität im Mittelpunkt unseres Handelns. Um Point-of-Care 3D-Drucker weltweit zu unterstützen, stützen wir uns auf unsere solide Erfahrung mit Qualitätsmanagementsystemen, die wir in den letzten 30 Jahren in der Herstellung medizinischer Geräte erworben haben.

5. Weitere Integration des 3D-Drucks in den klinischen Arbeitsablauf

Die Erweiterung des DICOM-Standards um DICOM Encapsulated STL- und OBJ-Dateien hat den Weg für eine stärkere Integration des 3D-Drucks und der Planung in den klinischen Arbeitsablauf geebnet. 3D-Druckdateien können nun problemlos in den Bildarchivierungs- und Kommunikationssystemen (PACS) der Krankenhäuser archiviert und abgerufen werden. Dadurch wird die Rückverfolgbarkeit erleichtert, da die Verknüpfung von 3D-Bilddateien mit den Krankenakten der Patienten erleichtert wird.

DICOM Encapsulated STL-Dateien werden derzeit von der Mimics Innovation Suite (MIS) 23 unterstützt. Die neuen DICOM Encapsulated OBJ-Dateien werden von der MIS 24 unterstützt, die im Mai 2021 veröffentlicht wird.

6. Verbesserte Zugänglichkeit zu 3D-Druckern

Die 3D-Drucktechnologie wird ständig verbessert, und die Hersteller von 3D-Druckern konzentrieren sich nicht nur auf die Steigerung der Qualität, sondern sind auch bestrebt, ihre Geräte erschwinglicher zu machen. Infolgedessen werden hochwertige 3D-Drucker für medizinische Zwecke immer besser zugänglich.

Zwei gute Beispiele sind der Form 3BL und der J55 von Formlabs bzw. Stratasys. Der Form 3BL-Drucker ermöglicht den 3D-Druck in großen Mengen bei minimalem Eingriff. Mit der Einführung des J55 macht Stratasys die Effizienz und Qualität der PolyJet-Technologie erschwinglicher und bürofreundlicher als je zuvor und ermöglicht einen natürlichen Farbdruck.

Die zunehmende Erschwinglichkeit von 3D-Drucktechnologien wird die Akzeptanz des 3D-Drucks am Point of Care fördern und die Entwicklung neuer Anwendungen im Gesundheitswesen vorantreiben.

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